Wieder mal Zeit

für einen Technikwechsel. Für das Blog.

Zunächst hatte ich iWeb von Apple verwendet. Fand ich ganz brauchbar: ein wysiwyg-Editor für Websites, der auch einige der originären Web-Funktionalitäten gut zugänglich machte. Also sowas wie PageMaker für das Web: LaTeX gab es zwar, es war auch dem PM überlegen in vielerlei Hinsicht. Aber eben nicht GUI und wysiwyg sondern eher dhesgdhdds (Du-hast-es-so-gewollt-da-hast-du-den-Salat). Damit bin ich schon auf dem Ataris ST nicht warm geworden, und später auch nicht. Gab ja zunächst Signum II (vom Application Systems Heidelberg auf dem Atari) und dann PageMaker (Mac).

Und Apple hat zielsicher erraten, dass Leute iWeb mögen und in Kreationen mit dessen Hilfe eine Menge Zeit investiert haben. Und weil Apple seine Kunden
a) für komplett doof hät und
b) hasst wie die Pest
hat man wie auch mit FinalCut oder Aperture beschlossen, seinen Kunden den ganz grossen Stinkefinger zu zeigen. Support eingestellt, Daten quasi futsch. Gibt es eine andere Erklärung als "hasst Kunden wie die Pest" für so ein Verhalten?

Also musste ich mir was neues überlegen, wenn ich weiter ein Blog haben wollte.
Oder dieses Dumme Zeug mit dem Bloggen einfach aufhören?
Wer will schon vom Semken was lesen?

Die Antwort auf diese Frage ist allerdings ziemlich egal: ich schreib halt trotzdem, auch wenns keiner lesen mag.

Ich habe dann also ein Wordpress installiert, das benutzen ja so viele. Und die finden das wohl auch gut. Mir dagegen fehlten Dinge, oder ich habe sie einfach nicht gefunden oder mich zu doof angestellt?

Aber dann gibt es noch einen Grund, von Wordpress jetzt wieder wegzugehen: das hat Security-Schwächen. Und daher kommt es für einen IT-Ingenieur, der ja auch irgendwie in Sachen Security beruflich unterwegs ist, einfach nicht (mehr) in Frage, grad nicht auf dem eingenen Server, der auch noch andere aufgaben hat.

Das für mich - und wohl nicht soo viele andere - richtige Tool ist Pelican.

Was viele an Wordpress gerade gut finden - man editiert online - empfinde ich eher als Einschränkung. ich bin nämlich ziemlich häufig nicht online sondern in einer der Lebenssituationen, wo das Internet weit weg ist. Und grad diese Situationen sind irgendwie perfekt, mal ein paar im Kreis rennende Gedanken einzufangen und in die Tatatur zu hacken.

Mit Pelican kann ich genau das tun: offline schreiben und später auf den Server hochladen. Daneben bekomme ich ein weiteres Feature quasi gratis dazu: das Blog besteht aus statischen Webseiten.
Nix Datenbank!
Static HTML - what a concept!

Ich bekomme zwar kein wysiwyg, aber inzwischen brauche ich das auch nicht mehr so, wie dunnemals beim Einstieg.

Achja: wer bei static html meint, dass das doch ein Riesenaufwand ist, mit Formatierung und so weiter: ich bin auch der Meinung, dass html von Hand zu coden nur geeignet ist für Masochisten und fefe.

Für Pelican schreibe ich in Markdown, der Converter vearbeitet aber auch andere Formate.
HTML-Tags, die ich unbedingt drin haben will, streue ich halt ein, dafür ist Markdown ja da.
Finde ich gut und handhabbar.

Leider habe ich keinen Weg gefunden, iWeb-Blogs automatisiert nach Pelican zu portieren. Also habe ich meine ollen Kamellen von Hand, Artikel für Artikel neu zusammengebastelt.

So also das alte und neues Blog wieder vereint, wieder statisch und ohne Datenbankcrashes und überhaupt womöglich wieder öfter.