Internet und so

wie konnten wir ohne Internet nur leben?
Die älteren werden sich erinnern: in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gab ein kein Internet. In Deutschland waren sogar Telefonmodems im Prinzip illegal.

Heute kriege ich die Krise, wenn Wikipedia nicht geht. Als ich meine Werkstatt gemietet habe, musste ich überlegen: DSL legen lassen oder beim Basteln ohne IP-Päckchen auskommen?
Ohne geht ja gaaaa nich!.
Aber noch‘n DSL war mir zu teuer, also Mobilfunk. Gottchen ist das lahm, wenn auch nicht verglichen mit den „High-Sped“ Modems (2440 Bit/s), die wir in den späten 80en für eMail und news (today known as Usenet) benutzt haben.

In den 90ern war ich bei einem ISP angestellt und für diesen auf dem CeBIT Stand. Das war die Zeit, wo die CeBIT noch irgendjemanden interessiert hat.
Damals kam ein Standbesucher auf mich zu und fragte mich direkt: „wozu brauche ich das, was sie mir hier verkaufen wollen?“.
Damals lag die Analogie zum GSM auf der Hand und ich fragte zurück „errinnern sie sich an die vorige CeBIT? Damals wurden sie am Stand gefragt ,haben sie ein handy?‘, heute fragt man nach der Handynummer. Diese CeBIT fragt man noch ,haben sie eMail‘, nächstes Jahr nur noch nach der Adresse“.
Und ich hatte recht :-)

Heute fragt man mich nach Twitter, Facebook, StudiVZ, Myspace und so fort.
Jahrelang hatte ich nicht mal eine Website, geschweige denn ein Blog.

Aber wer liest das alles?
Wer liest diesen Blogeintrag. Und warum?

„Aus aktuellem Anlass“ habe ich geschrieben; der Anlass ist meine Kandidatur für den Buvo der Piraten.
Gefragt wurde ich, welche Medien ich nutze.
Ich nutze eine Menge, soviel ich kann und ich will das verstärken.

Und das heisst für mich: weniger hier schreiben, mehr lesen.
Oh Grusel, is das anstrengend.

So richtig spannend wird, wie die Piraten mit der Technik umgehen.
Aktuell sehe ich immer wieder, dass Technik wegen der Technik eingesetzt wird, nicht, weil sie einen Nutzeffekt herstellt, einen „Mehrwert“ bringt.
Bei den Foren, Mailinglisten, news, Synchronisation zwischen diesen Medien, Wiki, Blogs, Pads, Mumble, Skype, SIP+Telefon-Konferenzen.
Nicht immer wird nüchtern überlegt, was für die anstehende Aufgabe am besten geeignet ist. Eignung wird immer wieder einfach unterstellt.

Dabei gilt: was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht - und was der Nerd nicht kennt oder mag, das ist automatisch Mist.
Der Automatismus „Neu = Besser“ wurde in der Werbung der 70er mal unterstellt.
Aber heute sollte doch auch der letzte Depp kapiert haben, dass idR. nur noch „neu = billiger“ gilt, oder?

Ich alter Sack bleibe dabei, dass ich nicht kapiere, was Twitter nun wirklich besser macht.
Zugegeben, irgendwie spassig ist es schon...


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Politik

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